Donnerstag, 4. August 2011

Jakarta - endlich in Indonesien



















Hallo aus Jakarta!
Nachdem ja alles so wunderbar geklappt hatte, in Taipei am Flughafen, hatte unser Flugzeug dann leider ein paar Startprobleme. So hatten wir eine Verspätung von 15 min beim Start, aber das hat der Kapitän auf dem Weg nach Singapur gut wieder herausgeflogen. Dort kamen wir nachts gegen eins an, mussten durch die Immigration und dann unser Gepäck einsammeln gehen. Danach haben wir uns auf dem Boden eines kleinen Spielplatzes in der Abflughalle niedergelassen, um noch bis um sieben zu schlafen, bevor wir dann gegen neun nach Jakarta weiterflogen. Auch hier gab es keinerlei Probleme beim Einchecken, bis uns dann kurz vorm Security Check fast das Herz in die Hose rutschte, weil es noch eine extra Handgepäckgewichtskontrolle gab, durch die man durch musste. Wir waren uns nämlich doch sehr sicher, dass Stefans Rucksack mehr als die erlaubten sieben kg wog... Aber der Mann hat uns einfach durchgewunken!!! Irre, oder? Hoffentlich geht das so weiter... Toi, toi, toi! Der Flug selbst war sehr kurz und angenehm. Wir durften nämlich bei den Notausgängen sitzen und hatten dadurch wieder massig Platz für unsere Beine. :-)
In Jakarta am Flughafen ging auch alles recht fix: Wir haben zwei Visa gekauft (je 19 Euro) und sind durch die Passkontrollen zum Gepäckband gekommen. Unser Gepäck lag schon, bewacht von einer netten Flughafendame, auf dem Boden und der Gepäckwagen stand auch schon gleich daneben. Die Busse, die vom Lonely Planet angegeben waren, haben wir sofort gefunden, die Tickets haben uns gerade einmal zwei Euro gekostet und ab ging es zur Zugstation. Von da aus haben wir dann ein Tuk-Tuk genommen, dass uns direkt ins Backpacker-Viertel gefahren hat. Wir haben uns dort ein Hostel angeschaut, das vom Lonely Planet empfohlen wird, wollten uns dann aber noch einmal anderswo umsehen und so sind wir auf einen Mann gestoßen, der uns für acht Euro pro Nacht ein Zimmer mit Klimaanlage und eigenem Bad bei ihm im Haus angeboten hat. Wir hatten aber einen separaten Eingang. Das haben wir dann genommen. Nach einer kurzen Zeit, und fünf Mückenstichen mehr in einer Malariagegend, haben wir dann festgestellt, dass die Klimaanlage anscheinend nicht stark genug ist, um die Viecher lahmzulegen. Deshalb haben wir uns schnell eingesprüht und das Mückennetz über unserem Bett befestigt.
Es war ja noch recht früh und so haben wir uns dann entschlossen, noch die Altstadt anzusehen. Dafür mussten wir nur die S-Bahn-Haltestelle finden, was sich schwieriger gestaltete als gedacht, weil Nina so überhaupt nicht motiviert war, nach zwei Tagen ohne richtiges Essen, mit der Wärme und dem wenigen Schlaf der Vornacht, und so die Karte aus irgendeinem Grund falsch herum las... Wir haben sie dann aber doch gefunden, ein Ticket gekauft und kaum standen wir auf der Plattform kam auch schon der vermeintlich richtige Zug. Der Ticketkontrolleur machte uns dann aber klar, dass wir im Zug mit Klimaanlage gelandet seien, obwohl wir doch nur für Economy bezahlt hätten. Wir sollten also an der übernächsten Station aussteigen und auf den anderen Zug warten. Wir wunderten uns noch, wie wir denn die Züge so schnell unterscheiden sollten, als auf der gegenüberliegenden Plattform ein Zug einfuhr, der so voll war, dass alle Türen geöffnet waren und die Menschen sowohl am Zug hingen, als auch auf den Dächern Platz nahmen. Aha, das war dann also die Economy Class... Krass... Da waren wir erst einmal fassungslos, haben noch zwei Klimaanlage-Züge vorbeifahren lassen und sind in den dritten einfach wieder eingestiegen. Hätten wir halt so getan, als wüssten wir nicht, dass wir im falschen Zug steckten, waren eh nur noch vier Haltestellen. Irre, wirklich irre. Wir wurden aber gar kein zweites Mal kontrolliert und für den Rückweg haben wir beschlossen, definitiv ein Commuter, das heißt Klimaanlage-Zug-Ticket, zu kaufen... Bevor wir hier noch auf irgendwelchen Zugdächern landen und vom oder aus dem Zug purzeln, zahlen wir halt gerne 60 ct mehr... ;-)
Die Altstadt hat einen deutlich holländischen Einschlag: Die meisten Häuser stammen aus der Kolonialzeit und viele davon sind schon sehr zerfallen, leider. Aber dennoch sehr hübsch anzusehen. Zudem ist die Gegend wirklich sehr sauber und ordentlich. Nur der Fluss, der ein wenig außerhalb liegt, hat leider sehr gestunken, aber das ist sehr üblich hier, weil sie vor Müll nur so stehen...
Zurück am Bahnhof haben wir, wie angekündigt, ein Commuter-Ticket gekauft. Der Economy-Zug war wieder genauso voll, wie der, den wir schon gesehen hatten und da waren wir erst einmal froh... Dann aber kam unser Zug und der zweite Economy-Zug war viel leerer als unser Commuter-Zug... Na ja, man kann halt nicht immer richtig liegen, mit seinen Entscheidungen, oder? ;-)
In unserem Touri-Viertel haben wir dann eine Nudelsuppe gegessen und sind früh ins Bett gegangen, nur um am nächsten Morgen trotzdem bis um 10.30 Uhr zu schlafen (Nina; Stefan war schon früher wach). Dann haben wir schön im Bett gefrühstückt, unter unserem Netz und den Mücken dabei zugekuckt, wie sie versucht haben, durch das Netz zu kommen... Bäääääh!
Leider ist dieses Land ja zum allergrößten Teil muslimisch und so schreien sie ständig Gebete von den Dächern. Daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen, aber das geht ja schnell, sagt jedenfalls unsere Erfahrung...
Schließlich haben wir unser Zimmer so gegen eins verlassen und wollten uns eigentlich informieren, wie man denn in den Nationalpark mit dem Berg kommt, den Stefan so gerne besteigen will. Leider hatte die erst Agentur zu und die Frau in der zweiten war nicht sehr hilfsbereit. Die in der dritten konnte nur Flüge buchen, hat uns aber die Adresse von einer vierten Agentur gegeben, zu der wir mit einem Taxi gefahren sind. Dabei erwies sich der Taxifahrer als äußerst hartnäckig und hilfsbereit, denn die angegebene Adresse entpuppte sich als falsch und dennoch hat er uns, mit vielen Nachfragen bei Polizisten und Passanten, bis vor die Tür gefahren, cool, oder? :-) Leider konnten die Menschen uns dort aber auch nicht weiterhelfen, weil sie sagten, dass der Berg zwei Monate lang geschlossen sei, um sich erholen zu können. Ob das jetzt so stimmt, ist eine andere Frage... Na ja, wir sind dann noch ein bisschen durch die Gegend gelaufen und haben uns die Sehenswürdigkeiten angesehen, die der Lonely Planet für Jakarta im Petto hat, aber da war nichts Besonderes dabei: Ein paar Moscheen, ein paar christliche Kirchen, eine Freiheitsstatue und das war es auch schon fast. Immerhin lagen diese alle auf dem Weg zur Zugstation Gambir, in der wir uns nach Tickets und Preisen zur Weiterreise informieren wollten. Das ging dann auch recht schnell. Wir hatten die Wahl zwischen am selben Abend noch abreisen, oder aber am nächsten Morgen. Nach kurzer Bedenkzeit haben wir uns für heute Morgen entschieden, so konnten wir noch in Ruhe den Blog veröffentlichen, Abendessen und eine Nacht ruhig unter unserem Netz schlafen. Abgesehen davon sieht man ja auch tagsüber einfach mehr von der Landschaft. Und davon gibt es hier seeeehr viel, können wir sagen, diesen Eintrag schreiben wir nämlich gerade im Zug sitzend. :-) Die Fahrt dauert insgesamt um die acht Stunden, wir fahren nämlich nach Yogyakarta im Osten der Insel. Von dort aus wollen wir zwei Tempelanlagen besichtigen, aber mehr dazu dann in den nächsten Tagen! :-)

Liebe Grüße
Stefan und Nina






















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